Regelrick stellt klar: Kölner Schlittschuhtor gegen die Düsseldorfer EG

Das Regelwerk im Eishockey liefert immer wieder neue Facetten und Details, die vielen Fans dieses schönen Sports gar nicht bekannt ist. Solche regeltechnischen Besonderheiten sollen in diesem Rahmen an stattgefundenen Beispielen dargelegt und erklärt werden.

In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Ausgleichstreffer der Kölner Haie zum 2:2 von James Sheppard in der 38. Spielminute im Auftaktspiel der diesjährigen DEL Saison gegen die Düsseldorfer EG.

Als ich mir die Kommentare in den sozialen Netzwerken nach dem Spiel anschaute, wurde schnell klar, dass diese Szene heiß diskutiert wurde. Die Problematik des Schlittschuhtors mag grundsätzlich leicht zu lösen sein, jedoch gibt es für die Schiedsrichter in diesen Fällen viele verschiedene Dinge zu beachten. Nicht umsonst haben sich die Hauptschiedsrichter Gordon Schukies und Aleksi Rantala beim anschließenden Videobeweis circa fünf Minuten Zeit genommen!

Die Regel 96 – Tore mit dem Schlittschuh – im DEB-Regelbuch kommt hierbei zur Anwendung. Klären wir zu Beginn, was erlaubt und was nicht erlaubt ist bei der Torerzielung.

Ein Tor ist nicht gültig, wenn es aus einer erkennbaren Kickbewegung eines angreifenden Spielers resultiert. Dabei ist die erkennbare Kickbewegung als eine Bewegung des Schlittschuhs entlang des Eises oder als Pendelbewegung als Mittel den Puck ins Tor zu befördern, definiert.

Ein gutes Tor wird gegeben, falls der angreifende Spieler seinen Schlittschuh in die Schussbahn dreht, um den Puck abzulenken und so ein Tor zu erzielen.

Auch wenn diese Definitionen grundsätzlich klar klingen, gibt es auch einen gewissen Graubereich, der schwer abzugrenzen ist. Wenn man sich die hier zu Grunde liegende Szene anschaut, bekommt man ebenfalls keinen glasklaren Fall zu sehen.

Die strittige Szene im Auftaktspiel der DEL-Saison zwischen den Kölner Haien und der DEG

Der Kölner Spieler Sheppard stellt seinen Schlittschuh nach einem Querpass durch den Slot zwar in den Schuss, aber bewegt diesen auch leicht nach vorne. Zu klären ist nun auch, welche Absicht Sheppard damit verfolgte? Wollte er den Puck direkt ins Tor lenken oder ihn nur abbremsen, um mit dem Schläger einzunetzen? In dieser Szene lässt sich das relativ leicht beantworten, da er noch versucht mit dem Stock dem Spielgerät einen Stoß zu versetzen. Dies misslingt jedoch und deswegen diskutieren wir über das Schlittschuhtor. Denn hätte er den Schläger noch an den Puck bekommen, wäre der vorherige Schlittschuhkontakt nicht mehr relevant gewesen.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist weiterhin die oben angesprochene Kickbewegung. Eine Pendelbewegung war auf keinen Fall zu erkennen und auch obwohl der Schlittschuh entlang des Eises bewegt wurde, liegt hier kein klassischer Kick zu Grunde. Man könnte es eher als „Reinbremsen“ des Pucks bezeichnen.

Auf Grundlage des Regelwerks wurde also sowohl auf dem Eis als auch im anschließenden Videobeweis die korrekte Entscheidung getroffen und auf ein gutes Tor entschieden.

Die Szene findet ihr auch noch mal im unten stehenden Highlight-Video aus dem Spiel.

Penny-DEL Highlights: Kölner Haie gegen Düsseldrofer EG • 1. Spieltag

#Rick

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