Der Heintz ist nicht so meins

Seit Anbeginn der Zeiten bin ich Telekom-Kunde und war auch einer der ersten, die sich MagentaTV bzw. später MagentaSport dazu gebucht haben.

Wer erinnert sich nicht, als man bei Servus TV ein bis zweimal die Woche vor dem Fernseher hockte, um wenigstens ein Spiel sehen zu können. Auch wenn es nicht mal das eigene Team war. Die positive Laune-Kurve sprengte dann natürlich alles Dagewesene, wenn dann auch noch das Favoritenteam selbst spielte. Oft griff man dann noch auf die Fan- oder Team-Radios zurück, auch die Liveticker waren sehr beliebt.

Dann vor ein paar Jahren, verkündete Servus TV, dass sie nicht weiter die DEL-Partien zeigen würden. Die DEL fand aber schnell einen neuen Partner und damit war der Deal mit der Telekom (und Sport1) perfekt. Heute können wir jede Woche jedes Team spielen sehen, zu Corona-Zeiten sogar jeden Tag.

Aus Servus TV als DEL-Partner wurde MagentaSport (und Sport1) • Grafik: 2 Broken Sticks

Viele wissen gar nicht, dass Servus TV eigentlich der Haussender von Red Bull ist und damit ja eigentlich ein fundamentales Interesse gehabt hätte, seinen Club Red Bull München – neben Red Bull Salzburg – zu vermarkten. Doch Gott sei Dank haben wir jetzt den Telekom-Deal, der das Eishockey weit nach vorne katapultierte und hoffentlich immer reichweitenstärker macht. Gerade Aktionen wie die U20-Nationalmannschaftstuniere „for free“ zu zeigen und ausgewählte Spiele ans Free TV (Sport1) zu geben, hilft da sehr.

Durch diesen Deal wurde die Liga auch weitaus professioneller: Viele Statistiken, viele Interviews und viele Hintergrund-Stories waren von nun an Teil der Liga und Teams. Auch in Punkto Kommentatoren hat man gerade mit Schwele, Bandermann und Goldmann immer ein paar fachkundige und vor allem unterhaltende Hosts vor Ort.

Schwele, Bandermann und Goldmann zählen zu den Top-Moderatoren im deutschen Eishockey

Klar hat das auch immer was mit persönlicher Sympathie zu tun, nicht jeder mag jeden. Bei einigen hat man Vorbehalte oder eine gewisse Antipathie. Aber das ist ja auch normal, nicht nur im (deutschen) Eishockey, auch im privaten Leben kommt man mit einigen besser klar, mit anderen halt nicht. That’s it.

Alle Kommentatoren sind auch recht fair und unbefangen. Alle Kommentatoren? Nein, es gibt da ein Lokalpatriot, der das schauen seiner kommentierten Spiele sehr schwierig bis unerträglich macht: Mirko Heintz. Er heißt nicht nur wie eine bekannte Ketchup-Sorte, nein er muss auch überall sein Senf dazu geben.

Das Problem ist nicht nur, dass er 60-Minuten-Monolge führt – ok das muss man ja auch irgendwie als Kommentator einer Sportausstrahlung – aber diese 60 Minuten sind nur gefüllt mit Aussagen von drei bis vier bestimmten Teams: Iserlohn, Düsseldorf und Krefeld (ab und an auch Köln). Nach seiner Art von Kommentaren, seinem Dauer-Monolog und seine Weise zu kommentieren geht man davon aus, dass eigentlich nur eine Mannschaft spielt und die andere gar nicht angereist oder zu Hause aus der Kabine gekommen sei. Das ist leider, leider sehr anstrengend.

Bestes Beispiel war hier das vergangene Spiel der Krefeld Pinguine gegen die Grizzlys Wolfsburg (14. Februar 2021). Ja, die Krefelder haben endlich mal ein gutes Spiel auf’s Eis gebracht und tatsächlich den ersten Punkt zu Hause geholt (Overtime Sieg der Wolfsburger; 2:3). Heintz brachte uns aber ein drei Drittel umfassenden Lobgesang auf Krefeld Pinguine. Sie spielten zwar besser, aber nicht gut. Dies hörte sich aber bei Mirko Heintz so an, als wäre es einer der Meisterschafts-Kandidaten, obwohl die Saison für die Krefelder eigentlich so gut wie gelaufen ist. Man überlege nur, wenn die Krefelder in der Nord-Süd-Verzahnung auf München, Schwenningen, Mannheim und Ingolstadt treffen wird.

Mirko Heintz mit Ex-Iserlohner Lean Bergmann • Quelle: http://www.como-on.de

Die Krefelder machten seiner Meinung nach alles richtig, kein Wort zu den Wolfsburgern. Aber selbst wenn er negativ über sie kommentierte, machten die Wolfsburger nicht etwas gut, nein er erwähnte diese nicht, sondern nannte den betreffenden Punkt nur bei den Krefeldern. Das zieht sich hin … über 60 Minuten … in jedem Spiel. Nicht nur bei den Krefeldern wie gesagt, auch bei Iserlohn und Düsseldorf.

Letztere spielten ja gestern (16. Februar 2021) gegen die Wolfsburger. Auch hier das gleiche Muster: Düsseldorf hier, Düsseldorf da. Zu jedem DEG-Spieler kannte Heintz eine – meist unbedeutende, fachlich inkompetente oder falsche – Aussage, Pointe oder Anekdote. Ich erinnere mich an so treffende Aussagen im Spiel der Eisbären gegen Krefeld, wo Heintz aufgefallen sei, das Lukas Reichel jetzt neu in der Reihe mit Noebels und Pföderl spielen würde. Richtig Mirko, seit zehn Spielen war das so. Also noch ganz frisch und eine Meldung wert.

Manchmal glaubt man sogar, er kenne alle Spieler von Iserlohn, Düsseldorf und Krefeld persönlich mit vollem Namen, Geburtstag und Lieblingsspeise, während die gegnerischen Teams bzw. Spieler nicht mal mit den Namen angesprochen werden.

Mirkos „Lieblinge“ liegen auch geografisch nicht weitauseinander. • Grafik: 2 Broken Sticks

Alles in allem ist das kein faires, unvoreingenommenes Kommentieren. Es macht auch keinen Spaß. Gerade in einer Zeit wo die Hallen leer sind und man sich nicht zumindest auf Fangesänge oder anderen Gegebenheiten konzentrieren kann, ist Mirko Heintz einfach nur anstrengend und unprofessionell.

Problem ist außerdem, dass er nicht in der ganzen Liga aktiv ist, sondern eben nur Spiele dieser drei bis vier Mannschaften kommentiert. Kein Spiel Wolfsburg gegen Eisbären oder Bremerhaven gegen Wolfsburg. Auch vor Corona, als die Kommentatoren usw. nicht auch in Nord-Süd eingeteilt wurden, war er nie im Süden aktiv.

Doch woher kommt diese Lokalpatriotät? Er kommt aus der Region, das ist klar, aber das alleine ist und darf nicht der Grund für diese andauernden Aussetzer sein. Der wahre Grund ist seine Vorgeschichte.

Mirko Heintz war vor allem Radio-Moderator beim Radio MK (Märkischer Kreis) in NRW. Außerdem ist seine Firma „Going on!!!“ für die Pressearbeit der Iserlohner zuständig. Bis 2017 machte er auch das Iserlohn-Stadionheft, war sogar mal Hallensprecher. Der Telekom-Kommentator Heintz lässt sich oft nicht anmerken, dass er auch von den Iserlohnern auf Honorarbasis bezahlt wird. Er erklärt den Zuschauern aber auch nicht, dass er der Pressesprecher der Roosters ist.

Mirko Heintz ist nicht nur für MagentaSport tätig. Er ist außerdem Moderator bei anderen (Groß-)Veranstaltungen, führte durch mehrere Abschlussfeiern der Iserlohn Roosters, ist deren Pressesprecher und arbeite auch indirekt für den Club. Hinzukommt, dass er in weitere Projekte im Raum Iserlohn verantwortlich is. • Grafik: 2 Broken Sticks

Kann und soll sowas durchgehen? Ist das nicht auch im gewissen ein wettbewerbsverzerrender Akt, in dem bei TV-Übertagungen eine Mannschaft übervorteilt wird?

MagentaSport bietet uns endlich Eishockey-Übertragungen auf sehr hohem Niveau und auch die (meisten) Moderatoren und Kommentatoren sind da auch zu nennen. Aber der eine, der macht es schwer sich das Spiel dann anzuschauen. Vielleicht sollte er seine Vergangenheit als Lokal-Radio-Moderator bei bundesweiten Wettbewerben vergessen und abschalten.

Zu wünschen wäre das, damit man unbefangenes Eishockey schauen kann.

3 Kommentare zu „Der Heintz ist nicht so meins

  1. Herr Mirko Heinz ist inzwischen unerträglich geworden . Neutralität ist für Heinz ein Fremdwort . Gegnerische Mannschaften werden in den Himmel gelobt , Roosters bewertet er nur Negativ
    Bitte bleib fern aus der Iserlohner Eishalle ! Viele würde das anschauen der Roosters wieder genießen

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  2. Und ich dachte Mirko Heintz hasst nur die Nürnberg Ice Tigers. Schade das Magentasport nicht die Möglichkeit gibt auf Stadionton zu schalten und Herrn Heintz abzuschalten.

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